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ORGANISATION IM HAUS

Das Ledigenheim zeichnet sich durch seine besondere Wohnform und Gebäudestruktur aus. In dieser teilt man, wie in einer großen Wohngemeinschaft, Gemeinschafts-, Sanitär- und Küchenbereiche. Der einzige gänzlich private Rückzugsraum ist das eigene Zimmer. Dies erfordert im Zusammenleben ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und Rücksichtnahme und eine besondere Verwaltungsstruktur. Bei genauerer Betrachtung wird daher auch deutlich, dass das Ledigenheim nicht wie ein normales Wohnhaus, sondern nur wie eine große Wohngemeinschaft verwaltet werden kann.
Auf das soziale Miteinander sollte besonders geachtet werden. Die Bewohner müssen in die Gestaltung des Alltags im Haus einbezogen werden, z.B. durch ein Mitbestimmungsrecht bei der Konzeption der Haus-, Etagen- und Flurregeln. Darüber hinaus sollten die Bewohner bei dieser Wohnform Mitspracherechte bei der Auswahl ihrer Mitbewohner erhalten. Auch wenn die Bewerbung weiterhin über den Hausverwalter stattfände, sollten neue Bewohner den Flurgemeinschaften vorgestellt, diese angehört und ihre Entscheidung berücksichtigt werden. Auch die Möglichkeit, das Zusammenleben erst einmal zu erproben, sollte erwogen werden. Erstrebenswert wäre eine Hausverwaltung, die bemüht ist, die Haus- und Wohngemeinschaft zu unterstützen und im Haus wieder eine freundliche und wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Ziel sollte sein, das höchst mögliche Maß an Selbstbestimmung und Selbstorganisation im Haus zu entwickeln, auch in Zusammenarbeit mit geeigneten Kooperationspartnern.
Um hier überhaupt etwas zu bewirken, wird es erst einmal notwendig sein, wieder an einer Vertrauensbildung innerhalb der Bewohnerschaft, aber auch zwischen Bewohnern und dem Träger zu arbeiten. Dies wird nur schrittweise und über einen längeren Zeitraum durch Gespräche und das Einbeziehen von Bewohnern in die Gestaltung des Hauses sowie durch hausinterne Multiplikatoren funktionieren. Die vorhandene Gemeinschaft müsste dabei gestärkt und sozial konstruktive Kräfte unterstützt werden. Wichtig wäre grundsätzlich vorhandene Initiativen einzelner Bewohner aufzugreifen, Aktivitäten zu erkennen und zu fördern. So gibt es bereits eine Reihe von Bewohnern, die seit Jahren aktiv im Haus und für das Haus und die Gemeinschaft tätig sind, indem sie beispielsweise die regelmäßige Pflege der Gärten vor dem Haus, die Reinigung der Küchen, Gehwege oder des Innenhofs übernehmen oder anderen Bewohnern unter die Arme greifen. Diese Tätigkeiten sollten durch die Bereitstellung von Räumen, Mitteln oder auch tätiger Hilfe unterstützt oder gefördert werden. Denkbar ist auch, ein System zu etablieren, mit dem Dienste für die Allgemeinheit durch eine Reduzierung der Miete gewürdigt oder honoriert werden könnten.