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Die wechselnden Eigentümer

Ihre Interessen und Ziele

Der ursprüngliche Eigentümer des Ledigenheimes war der Bauverein zu Hamburg. Dieser wurde nach der Choleraepidemie im Jahre 1892 auf Initiative des evangelisch-sozialen Arbeiter-Vereins zu Hamburg und unter Führung des Senators Dr. Heinrich Traun als Genossenschaft »Hamburger Bau- und Sparverein« gegründet. Sein Ziel war der Bau gesundheitsverträglicher und günstiger Wohnungen für Arbeiter. Dieses Ziel verfolgte er in den ersten zehn Jahren bereits konsequent und realisierte so in dieser Zeit rund 800 Wohnungen. Die Genossenschaftsform hatte allerdings nur kurze Zeit Bestand. Aufgrund immer stärker werdender "unliebsamer sozialdemokratischer Bestrebungen" innerhalb der Genossenschaft, kam es bereits im Jahre 1903 zu einer Umwandlung in die gemeinnützige Aktiengesellschaft »Bau-Verein zu Hamburg A.G«. Die rege Bautätigkeit blieb von diesen Entwicklungen unberührt, so dass bis zum Jahre 1943 insgesamt 3.667 Wohnungen und 76 Geschäfte entstanden. Den Kernzielen entsprechend waren dies in der Hauptsache Arbeiterwohnanlagen, die über viele Jahrzehnte mieterfreundlich geführt wurden, wie das Ensemble Rehhoffstraße. Dies deckt sich mit den Aussagen langjähriger Bewohner wie auch mit den Berichten früherer Mitarbeiter des Bauvereins, die bis in die späten 70er Jahre mit der Verwaltung betraut waren.
1990 wurde das »Gesetz über die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau« aufgehoben. Der Bauverein arbeitete ab dieser Zeit zunehmend gewinnorienttiert. Das Ledigenheim wurde Gegenstand von Spekulationen. 1990 erfolgt die Übernahme des Bauvereins durch die Wünsche AG, die ihrerseits schon ein Jahr später unter dem Dach des Bauvereins eingegliedert wurde. Die so neu entstandene Immobiliengruppe war fortan über die reine Wohnungs- bewirtschaftung hinaus tätig. 1998 folgte der Börsengang des Bauvereins, woraufhin sich 52% der Anteile im Streubesitz und die restlichen Anteile im Besitz dreier niederländischer Immobilieninvestoren befanden. Ein Jahr später erfolgte die Trennung vom Wünsche Konzern.
2001 kam es dann zu erneuten Veränderungen, als die bisherigen Hauptaktionäre große Anteile veräußerten und die TAG Tegernsee Immobilien- und Beteiligungs-AG mit 87,9% am Grundkapital Anteilseigner des Bauvereins wurde. Im Laufe dieser Zeit und zuletzt im Jahre 2005 wurden vom Bauverein und Kaufinteressenten mehrfach Umbauanfragen für das Ledigenheim vorgelegt. Diese wurden mit Hinweis auf die in der südlichen Neustadt geltende sozialen Erhaltungsverordnung zurückgewiesen. Hiernach verhängte der Eigentümer, der Bauverein zu Hamburg für das Ledigenheim einen Vermietungsstopp und das Haus wurde sukzessive entmietet. Von 2008 bis2009 wurde erneut vermietet, doch nur mit Verträgen, die bis zum 31.12.2009 befristet waren. Am 13. Juli 2009 schließlich verkaufte der Bauverein den gesamten Block an den dänischen Immobilieninvestor »Core Property Manage- ment«. Die englische Bezeichnung Core Property steht für Grundstücke, die in zentrumsnahen Gebieten gelegen sind und aus diesem Grund eine relativ konstante Rendite und ein geringes Risiko bieten. Core Property Management wurde 2006 von zwei dänischen Managern gegründet. Der Eignerkreis besteht aus drei großen dänischen Banken, die 60% der Anteile besitzen und einer für die Geschäftsführung verantwortlichen Partnergruppe, die von den Gründungsmitgliedern und einem weiteren Partner in Kopenhagen geleitet wird.
Das Unternehmen unterhält drei Fonds, wobei die Rehhoffstraße Teil von »Core German Residential II«, einem geschlossenen Immobilienfonds mit einem Investitionsvolumen von 225 Millionen Euro, ist. Core Property Management verspricht seinen Anlegern, 110 Einzelpersonen und 4 Rentenkassen, eine Mietentwicklung von mindestens 2%, Mietrückstand unter 4%, eine Sanierungsrendite von mindestens 10% und einen Leerstand von maximal 2%. Der neue Eigentümer hielt am Vermietungsstop des Vorgängers vorerst fest und stellte im Dezember 2009 selbst einen Umbauantrag. Die eingereichten Pläne sahen nun endgültig die Auflösung des Wohnheims und der zimmerweisen Vermietung und den Umbau in rentable Appartements vor. Diese Pläne wurden durch die Stadt unter Verweis auf die soziale Erhaltungsverordnung erneut abgelehnt.