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Kleinstwohnformen

Bauwagen, Tipi, Klosterzelle

Im Rahmen des Lernort Rehhoffstraße fand von März bis Anfang Juli ein Kurs zum Thema Kleinstwohnformen statt.

Die Kleinstwohnform: Ist sie unsozial, menschenunwürdig? Gehört das Ledigenheim abgerissen oder geschützt und entwickelt? Insbesondere wenn Menschen so leben wollen. Dies zeigt sich auch in anderen Beispielen, wie Bauwagen, Kloster oder Tipi. Wir sprachen über alternative Wohnformen und ihre Vorteile und Nachteile im gesellschaftlichen Kontext. Wie finden wir sie? Wie würden wir unser Zimmer und unser Leben auf 8m² gestalten?

Nachfolgend finden Sie einige Ergebnisse der Schüler der 10.Klasse des Christianeums. Die Arbeiten sind in die Ausstellung „Small is beautiful - 100 Jahre Wohnen im Ledigenheim“ im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2012 eingeflossen.


Wohnen und Leben (Text einer Schülerin)

Unsere Definition von Wohnen:

Für uns bedeutet Wohnen, dass man sich dort, wo man wohnt wohl fühlt. Man befindet sich in einer vertrauten, geschützten Umgebung. Für mich persönlich bedeutet Wohnen mit meiner Familie zusammen zu sein, aber auch meine Privatsphäre zu haben.

Offizielle Definition von Wohnen:

Es lässt sich nirgendwo eine „richtige“ Definition finden, da sich eigentlich jeder etwas anderes unter Wohnen vorstellt. Allerdings haben wir die Definition von „Wohnung“ gefunden, was sich, zwar etwas differenzierter von Werten wie Familie und Vertrautheit, ziemlich genau mit unseren Vorstellungen überschneidet. Zusammengefasst wird eine Wohnung wie folgt definiert: Eine feste Behausung, in der ein oder mehrere Menschen ihren dauerhaften Lebensmittelpunkt haben. Eine Wohnung muss nach außen hin abgeschlossen sein, eine Küche bzw. Kochnische haben und Hygieneartikel wie Toilette und Dusche müssen vorhanden sein. Die Urmenschen begannen sich Behausungen zu bauen, um sich vor Unwetter und Gefahren zu schützen, ihre Nahrung sicher zu lagern, und ihre Kinder ruhig aufzuziehen. Heutzutage wird eine Wohnung als ein Grundbedürfnis des Menschen gezählt.

Unterschied Wohnen und Leben:

Bei einem unserer Treffen besprachen wir den Unterschied zwischen Wohnen und Leben. Wir konnten uns nicht richtig einigen, weil, wie bei der Definition oben beschrieben, auch hier jeder seine eigene Auffassung und Meinung hat. Ich finde dass man wohnt, wenn man seine minimalsten Ansprüche befriedigen kann. Also wenn man ein Bett, eine Küche und ein Bad hat. Alles darüber hinaus, was man sozusagen schon als Luxus-Ergänzung hat, bedeutet den Unterschied, dass man wohnt. Meine Gruppe und ich haben uns für das Thema Innenarchitektur der Wohnräume entschieden. Da diese jeder nur 8 Quadratmeter umfasst, ist es schwer gewesen, sich vorzustellen wie jemand auf Dauer dort leben kann. Wir haben und Gedanken gemacht, wie man einen solchen Raum einrichten würde. Dabei standen bei uns die Möbel Bett, Schrank und Schreibtisch im Vordergrund. Natürlich brauch nicht jeder Bewohner einen Schreibtisch, manche würden den Platz vielleicht auch für mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Persönliche Gegenstände nutzen. Da wir leider keine Gelegenheit hatten, uns einen solchen Raum anzuschauen, taten wir dies später im Internet auf der Website des Ledigenhauses. Dort sahen wir, dass wir die Einrichtung des Zimmers relativ exakt wie in echt geplant hatten. Meine vorherige Einstellung, in solch einem kleinen Raum zu wohnen, hat sich noch einmal ziemlich verändert, denn wenn man diesen Raum vor sich sieht ist der eigentlich gar nicht so klein wie man denkt. Auf Dauer wären mir 8 qm zwar zu wenig, aber für ein paar Wochen oder Monate könnte ich mir vorstellen dort zu leben, da man ja praktisch nur zum Schlafen dort ist.

Die Aufgabe „Tagesablauf“

Eine unsere Hausaufgaben bestand darin, unseren Tagesablauf zu dokumentieren und „nützliche Kombinationen“ von Möbeln oder unserer Einrichtung zu erklären. Wer wollte, sollte Fotos machen und sie beim nächsten Treffen zeigen. Ich entschied mich allerdings dagegen, weil ich nicht allen mein Zuhause präsentieren wollte. Hier mein Tagesablauf (mit einigen „Nützliche Kombinationen“ als Beispiel) :

- Um 6:20 Uhr aufstehen, duschen. Nützliche Kombination: Handtuch direkt neben der Dusche um lange Wege zu vermeiden, die man nass voll tropft.
- Nach dem Duschen fertig machen. Nützliche Kombination: Kosmetik wie z.B Schminke und Haarbürste direkt beim Spiegel.
- Frühstück.
- Zur Schule fahren. Nützliche Kombination: Garderobe direkt neben Haustür.
- Schule
- Nach der Schule nach Hause kommen, Mittagessen. Etwas ungünstige Kombination: Esstisch steht im Wohnzimmer, zum Tisch decken muss man die Sachen weit tragen. Lösungsvorschlag: Man könnte das Geschirr in einen Schrank ins Wohnzimmer stellen.
- Nach dem Essen (meistens) Hausaufgaben
- Nachmittags/Freizeit: Zuhause, bei Freunden oder draußen.

Meine „Persönliche Aufgabe“ bestand darin, die Definition von Innenarchitektur zu googlen, und die Ergebnisse z.B. von Wikipedia aufzuschreiben:
„Unter Innenarchitektur versteht man die Symbiose aus Planung und Gestaltung von Innenräumen mit dem Ziel, das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden der Menschen in den Räumen zu gewährleisten. Innenarchitektur umfasst technisch- konstruktive Aspekte ebenso wie ästhetisch-künstlerische Belange.“

Schüler beim Gestalten des Projektes "Wohnen und Leben"

Postkarten, die Schüler angefertigt haben