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Die Architekten

Heinrich Wilhelm Behrens und Ernst Vicenz

Heinrich Wilhelm Behrens war ein deutscher Architekt, dessen Bautätigkeit sich vor allem auf seine Heimatstadt Bremen bezog. 1873 als Sohn eines Maurermeisters geboren, ging Behrens nach der Volksschule zunächst in die Maurerlehre, um dann von 1892 bis 1895 zuerst an der Baugewerkschule Holzminden und an der Technischen Hochschule Charlottenburg Architektur zu studieren.
Nach seinem Studium kehrte er nach Bremen zurück und arbeitete unter anderem im Architekturbüro Albert Dunkel. In dieser Zeit profilierte er sich unter anderem durch seine Beteiligung am Umbau der Bremer Kunsthalle und beim Bau eines Geschäftshauses für die Apparatefabrik Laudel. 1902 machte er sich selbständig und gründete ein eigenes Büro. In dieser Zeit realisierte er den Bau des Krematoriums auf dem Riensberger Friedhof in Bremen. 1907 schloss er sich mit Friedrich Neumark zum Architekturbüro »Behrens & Neumark« zusammen, welches hauptsächlich Wohn-, Kauf-, und Geschäftshäuser in Bremen errichtete. So zum Beispiel das überregional bekannte, denkmalgeschützte Karstadt-Warenhaus in der Bremer Innenstadt.
Auch in Hamburg realisierte Behrens einige heute als Denkmal geschützte Gebäude. Neben dem Gebäudekomplex um das Ledigenheim wurden durch ihn in der Neustadt beispielsweise Teile des Breiten Gangs (Nr. 2-6), Rademachergangs (Nr. 2-10) und Kronträgergangs (Nr. 15-21) erbaut. Des Weiteren war er in Hamburg am Bau von Wohnblöcken auf der Veddel und in der Jarrestadt beteiligt. Auf der Veddel sind dies die Gebäude an den Straßenzügen Am Gleise/Veddeler Damm/Wilhelmsburger Straße/Immanuelplatz und gegenüberliegend am Wilhelmsburger Platz. In der Jarrestadt lieferte er den Entwurf für das Grundstück Jarrestraße/Glindweg/Stammannstraße/Jean-Paul-Weg. Nach dem zweiten Weltkrieg war Behrens insbesondere am Wiederaufbau vieler historischer Gebäude in Bremen beteiligt. Zudem engagierte er sich als Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) der Ortsgruppe Bremen. Behrens starb am 16. Mai 1956 im Alter von 82 Jah- ren in Bremen.
Ernst Vicenz wurde 1865 geboren. Er war viele Jahre einer der Stammarchitekten des »Bauvereins zu Hamburg« und realisierte für diesen, auch gemeinsam mit Wilhelm Behrens, viele Wohnanlagen. Neben seiner architektonischen Tätigkeit, welcher er hauptsächlich in Hamburg nachging, war er - und dafür ist er heute noch überregional bekannt - ein leidenschaftli- cher Briefmarkensammler. So war er lange Jahre Vorsitzender des »Bundes Deutscher und Österreichischer Philatelistenvereine«, gab Bücher zu diesem Thema heraus, war Kenner der Marken von Hamburg und illustrierte die »Philatelistischen Mitteilungen« zur Herausgabe von Sondermarken. 1928 wurde seine Sammlung in der Tagespresse als die größte und wertvollste in Deutschland bezeichnet. Vicenz ist vor dem 2. Weltkrieg nach Südamerika ausgewandert. Im »Verzeichnis der erkannten Denkmäler nach § 7a Ham- burgisches Denkmalschutzgesetz im Auszug Bezirk Hamburg-Mitte« finden sich neben dem oben bezeichneten Gebäudekomplex in der Neustadt acht weitere eingetragene Denkmäler, welche von Ernst Vicenz erbaut worden sind. Beispiele sind das Stiftsgebäude Beyling-Stift (Rendsburgstraße 1), das Kon- torhaus an der Deichstraße 38 oder der Siedlungsbau auf dem Areal Martin- Luther-Straße 14 -18a/ Thielickestieg/ Wincklerstraße 5 - 7.